Lesungen in Berlin: „Wir sind kein Parisroman“ – Feministische Kriminalkapitel

Anfang nächster Woche finden in Berlin 2 Lesungen der Autorinnen Anna-Lin Karl und Claudia Hermsen statt. Mit musikalischer Begleitung von Hagen Damwerth (Gitarre und Mundharmonika) präsentieren sie ihre bisher unveröffentlichten feministischen Kriminalkapitel.
In der Ankündigung heißt es: „Die Autorinnen spielen mit Sprache, Figuren und Orten und laden Sie ein, den Protagonistinnen zu folgen. Veronika und Laurenzia wohnen im Hôtel Virginia, erkunden Paris und die Unterwelt. Was heißt es zu leben und glücklich zu sein? Wie finden sie den Weg zwischen konventionellen und poststrukturalistischen Traditionen? In der experimentellen Prosa wird geklaut und gemordet. Dennoch verlassen die Autorinnen das traditionelle Krimigenre, sie arbeiten assoziativ und intertextuell, zitieren Märchen und verfremden Passagen aus der klassischen Literatur. Auf einer Reise in Zügen, im Taxi, zu Fuß lernen sie Rapunzel, Frau Holle, den Lektor Goethe und andere interessante Gestalten neu kennen.“

Das klingt nach einem interessanten Abend, der die eher an die klassische Krimi-Struktur gewöhnte Leserin auf neue Entdeckungsreisen mitnimmt. Vor allem macht es neugierig auf die feministischen Aspekte der Kriminalkapitel – die Ankündigung verheißt ein Verhandeln von Literatur- und Gendertheorien in experimentell verfassten Krimi-Versatzstücken. Lucy nimmt die Fährte auf…

Termine und Veranstaltungsorte:

am Montag, 28. Januar 2013 um 20 Uhr
im Periplaneta Literaturcafé
Bornholmerstraße 81a Berlin
S-Bahn Bornholmerstraße, Tram M13 Schönfließerstraße

und am Dienstag, 29. Januar 2013 um 19 Uhr
im Nachbarschaftshaus Urbanstraße
Urbanstraße 21
Bus M41 Geibelstraße, U-Bahn Südstern

– der Eintritt ist bei beiden Veranstaltungen frei –

Interview mit Val McDermid in der aktuellen L-Mag

In der November/Dezember-Ausgabe der L-Mag (Magazin für Lesben) gibt es ein spannendes Interview mit der schottischen Krimi-Autorin Val McDermid. Die populäre Bestseller-Autorin ist zum Beispiel für die sechsteilige Krimi-Reihe mit der lesbischen Ermittlerin Lindsay Gordon oder für so spannende Krimis wie „Ein Ort für die Ewigkeit“ oder „Echo einer Winternacht“ bekannt und für ihre Werke schon vielfach ausgezeichnet worden. Im Interview spricht die seit 1987 schreibende Autorin darüber, warum sie anfing, Bücher mit lesbischen Protagonistinnen zu verfassen, wie sie zum literarischen Schreiben gekommen ist, über ihre Herkunft und ihr jetziges Leben in einem Dorf an der Küste im Nordosten Englands.

Ihr neuer Roman „Vergeltung“, der in Großbritannien an der Spitze der Bestsellerliste war, erscheint im Dezember in Deutschland und ist Teil ihrer 3. Krimi-Serie um die Inspektorin Carol Jordan und den Profiler Tony Hill. Ich bin gespannt!

Am 9.11. im Livestream: Ulrike Folkerts liest den neuesten Krimi von Fred Vargas

Fred Vargas wurde mit ihrem neuesten Krimi „Die Nacht des Zorns“ für den Europäischen Preis für Kriminalliteratur 2012 nominiert. Am Samstag, den 10.11., findet die Preisverleihung im Rahmen von Europas größtem internationalen Krimifestivals „Mord am Hellweg“ in Kamen statt. Am Abend vorher wird Fred Vargas auf einer Veranstaltung Fragen zu ihrem Gesamtwerk beantworten. Außerdem liest die Schauspielerin Ulrike Folkerts aus dem neuen Roman von Vargas. Das klingt vielversprechend!

Und die Veranstaltung kann im Livestream mit verfolgt werden. Am Freitag, den 9.11., ab 19.30 Uhr. Hier der Link dazu: http://www.lovelybooks.de/lesung/fred-vargas/

Dort findet ihr auch noch einen Link zur Abstimmung über den Preis – es ist nämlich ein Publikumspreis. Also die Chance für alle Fred-Vargas-Fans!

Wenn ihr euch für das Krimifestival interessiert, könnt ihr euch hier weiter informieren.

Lambda Literary Award für Krimis mit lesbischem Thema

Die Lambda Literary Foundation (LLF) ist eine us-amerikanische, nicht-kommerzielle Organisation, die seit 1989 einmal im Jahr einen Preis für neu publizierte lesbische und schwule Literatur verschiedenster Genres vergibt. Und dabei gibt es auch die Rubrik „Lesbian mystery“, also den lesbischen Krimi!

Die LLF wurde 1987 mit dem Ziel gegründet, schwul-lesbische Literatur zu unterstützen. Unter anderem mit der Vergabe eines Preises soll die Literatur von LesbianGayBiTrans-Autor_innen gewürdigt und gefeiert werden, um deren Sichtbarkeit zu erhöhen und weitere Autor_innen zum Schreiben zu ermutigen.

Weitere Informationen zur LLF und zu den Lambda Literary Awards mit einem Archiv der vergebenen Preise seit 1989 findet ihr hier. Der LLA für 2012 ist auch bereits vergeben! Guckt doch mal rein!

Auf kaliber38 gibt es hier eine Auflistung der Preisträger_innen der Rubriken Lesbian und Gay Men’s Mystery von 1989 bis 2006 mit Angabe der vorhandenen deutschen Übersetzungen.